Dienstag, 27. Januar 2009

Friede

er lag im bett und blickte aus dem fenster. der vorhang war beiseitegezogen. und das junge tageslicht erhellte das zimmer. das tat dem zimmer gut. es schien aufzuatmen. nicht oft kam es in den genuss solcher erfrischung. der ausschnitt der welt, den das fenster preisgab, zeigte ein stück himmel, das heute bewölkt war aber das blau dahinter an einigen stellen preisgab. und davor bäume. kahle äste, die dem bild eine gewisse tiefe verliehen, da man durch sie hindurchsah und auch eine föhre, eine tanne und den stamm einer birke erkennen konnte. die äste im vordergrund stammten allesamt von akazien. bäume die er liebte. bäume deren blüten im frühling so herrlich dufteten. und die dornen, die sich so trotzig und bestimmt jedem entgegenstellten der den blüten zu nahe kam. auch die rauhe und verwitterte rinde und der knorrige wuchs der alten stämme ließ seinen blick oft auf ihnen ruhen. als ob die dornen auch diese aufgabe hätten. blicke festzuhalten.

hin und wieder flog ein vogel vorbei, und die äste wiegten sich leise im wind.
vollkommene stille, die nur von den verzagten und geheimnisvollen geräuschen des hauses gewürzt war. geräusche deren ursprung man nur in den seltensten fällen feststellen konnte. wie bei einer feinen speise deren gewürz, obwohl zu erahnen, doch nicht zu bestimmen war.

ein seltener luxus den er sich da gönnte. und er war auch hart erarbeitet. zuvor musste er duch ein gestüpp schlechten gewissens. und einen sumpf guter vorsätze musste er auch druchwaten.
aber er hatte nicht aufgegeben und nun ernetete er die früchte seiner bemühungen.
ganz, ganz leise schien sich soetwas wie glück, oder glücklichsein in ihm erahnen zu lassen. man musste aber ganz ruhig halten, um es nicht zu verscheuchen. wie wenn sich eine junge feder
aus dem flaum eines kleinen vogels irgendwo niederließ. die berührung ist kaum zu spüren und der allerkleinste windhauch genügt, um sie wieder auf die reise zu schicken.

sogar seine gedanken waren ruhig. diese kampfrösser die ihn oft mit rasender geschwindigkeit mit sich nahmen. er hinten am wagen, an den zügeln zerrend, krampfhaft um gleichgewicht bemüht. doch jetzt machten sie sich nur gelegentlich durch leises schnauben bemerkbar.
oh, wie schön das war.

kurz war friede.

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