wenn winterstille
erstem vogelgezwitscher weicht
wenn die sonne
den horizont erst viel später erreicht
dann ahnt mein herz den übermut
dann fühlt die seele lebensglut
bald werden schillernde libellen
über klare weiher schnellen
wird honig in den stöcken triefen
bald vergessen die zeit
in der wir winterstarr schliefen
noch hat der frost die krone auf
noch schlafen die blumenzwiebeln im erdenbauch
noch liegt der weiher eisig und weiss
doch es bebt unterm schnee beständig und leis
und ist die kälte dann ganz langsam gewichen
und sind die langen winterschatten verblichen
dann kommt sie wieder die tätige zeit
dann machen sich die herzen
für die liebe bereit
Montag, 8. Februar 2010
Donnerstag, 4. Februar 2010
die quelle
herausgenommen aus dem leben
hat man sich zumeist doch selbst
schluld und tadel andren geben
verloren scheint im kampf der held
wie im meeres sturmgebraus
wenn wellen alles unter sich begraben
sehnt sich der held zum herd im haus
als frauenhand ihm linderung gaben
doch weit ist weg und kampf und schlacht
und dunkel die erinnerung
lang ist die zeit die kummer macht
leer der becher mit lebenstrunk
immer fliesst die quelle klar
nie hat sie aufgehört zu fliessen
bietet kraft und segen immerdar
dem finder gönnt sie zu geniessen
der held vom langen kampf ermüdet
die suche schon fast aufgegeben
weiss daß die schlacht woanders wütet
weiss er muß dem feind vergeben
erst dann wird kraft und wille rein
und alle qualen die man trug
werden voll erfüllung sein
erquickend voll der lebenskrug
heilend, kraftvoll unerschöpflich
es wird der durst sich klein ergeben
jeder kleinste schluck belebt dich
alles was zertreten wird in fülle leben
waldgedicht
da flüsterte mir ein rehlein im wald
es schneit so stark, mir ist so kalt!
und auch der fuchs in seinem bau
schaut heraus und sagt: genau!
da kommt ein hirsch mit großem geweih
und röhrt mit tiefer stimme: einerlei!
der winter ist hart, der winter ist kalt
unser zuhause das ist der wald
er schützt uns, er nährt uns, er passt auf uns auf
und kommt der jäger, dann raunt er: lauf liebes, lauf!
und deckt der schnee den wald dann zu
dann haben wir´s leise, dann haben wir ruh
hört zu: eines haben wir alle erkannt:
bald zieht der frühling wieder übers land
drum lasst uns aneinanderschmiegen
so werden wir die kälte besiegen
ja wirklich! ruft der fuchs ganz schlau
eines weiss ich ganz genau
nach tagen mit kälte und klage
kommt immer die zeit der warmen tage!
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